Frauenliebe in Männerklängen, reflektiert von einer Frauenstimme. In ihrem Liederabend widmet sich Elıˉna Garanča Liebesbekenntnissen von Schumann, Wagner und Mahler.
Das romantische Fühlen und Denken hebt, sagt Friedrich Schlegel, die Trennung von Poesie und Leben auf und schreckt gleichsam in der Kunst vor keiner Intimität zurück. Hofmannsthals Scheu vor dem „furchtbar Autobiographischen“ der Poesie hingegen ist das moderne Problem der Sprachskepsis. Weil das schwarz auf weiß lesbare Wort viel zu sehr festschreibt, was sublimste seelische Bewegung ist, darum ist Musik weit mehr dazu angetan, die verschlossene Brust des Subjekts erfahrbar zu machen; denn Musik entsteht, indem sie vergeht. Elīna Garančas Wiener Liedprogramm offenbart das Intime anhand dreier durchaus romantischer Kronzeugen autobiographischer Musik.
Großer Saal, Ersatztermin für den 11. November 2017
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